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Endress+Hauser – Umsatz und Gewinn 2024 auf hohem Niveau, stark Investitionen

Endress+Hauser zeigte 2024 trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine positive Entwicklung. Der Messtechnik- und Automatisierungsspezialist steigerte den Umsatz und schuf weltweit neue Arbeitsplätze. Die Investitionen erreichten einen Höchststand, der Gewinn blieb stabil. Das Familienunternehmen erwartet zusätzliches Wachstum durch den Ausbau des Portfolios in der Gasanalyse- und Gasmesstechnik.

Globale Krisen und politische Spannungen prägten das vergangene Jahr, was zu einer uneinheitlichen Konjunktur führte. „2024 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen“, sagte CEO Dr. Peter Selders auf der Bilanzpressekonferenz in Reinach, Schweiz. „Wir haben nicht alle unsere Ziele erreicht. Aber Endress+Hauser hat sich erfolgreich behauptet. Wir haben viele Themen bewegt und unser Unternehmen vorangebracht.“

Kleinere Märkte treiben Wachstum
Der Nettoumsatz der Gruppe wuchs um 0,7 Prozent auf 3,744 Milliarden Euro. Organisch – ohne Währungseffekte – betrug das Wachstum laut CFO Dr. Luc Schultheiss 1,3 Prozent. „Unsere Hoffnung auf eine wirtschaftliche Belebung im zweiten Halbjahr hat sich nicht erfüllt“, sagte Schultheiss. Die großen Märkte USA, China und Deutschland entwickelten sich verhalten, während kleinere und mittlere Vertriebsgesellschaften dies ausglichen.

Regionale Unterschiede
In Europa sanken die Umsätze um 0,9 Prozent, vor allem aufgrund schwacher Zahlen in Deutschland. Märkte wie Italien, Frankreich und Großbritannien entwickelten sich hingegen positiv. Asien verzeichnete ein Minus von 1,9 Prozent, bedingt durch Rückgänge in China, während Indien und Japan wuchsen. Auf dem amerikanischen Kontinent wuchs der Umsatz um 4,2 Prozent, getrieben von Kanada, Argentinien und Brasilien. Die USA trugen 2024 nur wenig bei. Afrika und der Nahe Osten wuchsen stark mit 13,3 Prozent.

Mehr Arbeitsplätze und Ausbildung
Endress+Hauser schuf 514 neue Stellen; Ende 2024 beschäftigte die Gruppe 17.046 Mitarbeitende. Neue Jobs entstanden vor allem in der Produktion und Ausbildung. 636 junge Menschen waren in betrieblicher Ausbildung, dualen Studiengängen oder als externe Studierende tätig. Die Ausbildungsquote stieg auf 3,7 Prozent, das Ziel liegt bei 5 Prozent.

Rekordinvestitionen
Mit 349,3 Millionen Euro investierte die Gruppe so viel wie nie zuvor in Gebäude, Anlagen und IT. Neue Fertigungsstätten in Chhatrapati Sambhajinagar (Indien) und ein Gästehaus in Arlesheim (Schweiz) wurden eröffnet. In China und Indien starteten Logistikhubs. Derzeit laufen Investitionsprojekte im Wert von über 550 Millionen Euro, das größte in Maulburg, Süddeutschland.

Innovationen vorantreiben
81 neue Produkte kamen 2024 auf den Markt. „Innovation ist ein Motor unseres Erfolgs, wir sind technologisch führend“, sagte CEO Peter Selders. Mit 285 Patentanmeldungen untermauerte Endress+Hauser diesen Anspruch. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen stiegen um 3,0 Prozent auf 275,6 Millionen Euro, das entspricht 7,4 Prozent des Umsatzes.

Nachhaltiger Erfolg
Trotz hoher Investitionen und neuer Stellen blieb der Gewinn stabil bei 407,9 Millionen Euro nach Steuern, ein Rückgang von 0,2 Prozent. Die Umsatzrendite lag bei 14,1 Prozent. „Wirtschaftlicher Erfolg ist die Grundlage, um die Nachhaltigkeit unseres Unternehmens weiter voranzutreiben“, betonte Selders. Im EcoVadis-Rating erzielte die Gruppe 78 von 100 Punkten, erneut mit Gold-Status unter den besten 5 Prozent von 130.000 Unternehmen.

Neue Märkte erschließen
Eine Partnerschaft mit SICK in der Prozessautomatisierung stärkt das Angebot in Gasanalyse und Gasmesstechnik. Ziel ist es, Kunden bei Effizienz, Umweltschutz und CO2-Reduktion zu unterstützen. „Endress+Hauser stellt sich noch breiter auf. Wir decken neue Anwendungsfelder ab und erschließen Zukunftsmärkte“, sagte Verwaltungsratspräsident Matthias Altendorf. Rund 800 Vertriebs- und Servicekräfte wechselten von SICK zu Endress+Hauser, die Produkte werden in einem Joint Venture mit 730 Mitarbeitenden weiterentwickelt. „Eins plus eins ergibt in diesem Fall mehr als zwei“, sagte Peter Selders.

Erfolgreicher Generationswechsel
„Wir haben den Wechsel an der Spitze und den Generationswechsel in der Gesellschafterfamilie gut bewältigt“, betonte Matthias Altendorf, seit 2024 Verwaltungsratspräsident. Sandra Genge und Steven Endress repräsentieren die Familienaktionäre im Verwaltungsrat, Dr. h. c. Klaus Endress leitet den Familienrat.

Zukunftsoptimismus
Angesichts globaler Unsicherheiten erwartet Peter Selders eine weiterhin uneinheitliche Konjunktur. Für 2025 plant Endress+Hauser ein mittleres einstelliges Wachstum und einen stabilen Gewinn. „Wir dürfen mit Zuversicht nach vorn blicken, weil wir vieles in unseren eigenen Händen haben, um den Wandel zu bewältigen“, sagte Selders.

Kontakt

Endress+Hauser Group Services AG
Kägenstrasse 2
CH-4153 Reinach BL
Schweiz

Telefon: +41 61 715 7700
Fax: +41 61 715 2888
E-Mail: info@endress.com
Web: https://www.de.endress.com/de

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